Tom Dauer (Hrsg.) "Reinhard Karl - Ein Leben ohne Wenn und Aber"
Er war, als ihn am 19. Mai 1982 im Alter von 35 eine Eislawine den Cho Oyu in Nepal hinunterfegt, so etwas wie eine junge Legende: Reinhard Karl, gleichermaßen talentierter Bergsteiger, Autor und Fotograf - der erste Deutsche auf dem Mount Everest. Der Journalist Tom Dauer hat eine Auswahl seiner Texte und Fotos zusammengestellt, Freunde und Kollegen nach ihm befragt und zeichnet in einem Begleittext ein kluges Porträt des Mannes mit der runden Nickelbrille und den langen Haaren. Karl war ein Provokateur, "der erste, der teutonische Bergideologie aufs Korn nahm." Er puderte sich ungeniert die Hände mit Magnesia, verbreitete die Idee des Freeclimbing in Deutschland, und schrieb, wie vor ihm noch keiner übers Bergsteigen geschrieben hatte: Vom Heimweh in der Ferne, der Angst in der Wand, der Euphorie auf dem Gipfel. Und der Sinnlosigkeit des Ganzen. Da war einer - und das macht die packende Spannung dieses Menschen und des Buches aus - der sich mit fanatischer Begeisterung dem widmete, was er tat. Und es zugleich jeden Moment in Frage stellte.
Tom Dauer (Hrsg.) "Reinhard Karl - Ein Leben ohne Wenn und Aber", AS Verlag 2002
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